Das muss schärfer werden!
Menschen, die ihre frühkindliche Sozialisation nicht erfolgreich abschließen konnten, halten sich oft nicht an gesellschaftliche Normen. Sie rülpsen nach dem Essen, geben geliehene Sachen nicht zurück, verrichten ihre Notdurft im Hausdurchgang oder schlagen ihre Frau. Man kann das alles auch als Mangel an Empathie sehen. Ein bisschen Einfühlungsvermögen, Mitfühlen, Hineindenken in die belästigten, bestohlenen, verletzten Mitmenschen … könnte sie befähigen, ihr sozial schädliches Tun zu beenden. Sie schaffens einfach nicht!
Führt das Strafrecht zu sauberen Hausdurchgängen? Sorgt die Strafbewehrung von Geboten und Verboten dafür, dass Sie zukünftig alle Bücher zurückbekommen, die Sie verliehen haben? Sorgt die Strafbewehrung dafür, dass Frauen nicht mehr bedroht, geschlagen, vergewaltigt werden?
Das Strafrecht ist nicht das Mittel, welches unschönen Lebenspraxen mancher Menschen ein Ende setzt.Trotzdem schreit ein Teil der Bevölkerung nach Einführung eines neuen Paragraphen und höherer Strafbewehrung, sobald „Bild“ wieder einmal über ein ganz besonders verabscheuungswürdiges Tun berichtet.
In meiner Jugend habe ich eine Debatte um eine umfassende Strafrechtsreform erleben dürfen. Linke setzten sich damals dafür ein, Tätern während ihrer Haftzeit quasi eine nachholende Sozialisation zu ermöglichen, nicht für die Schaffung neuer Straftatbestände oder eine Erhöhung der Strafbewehrung..